aus dem Archiv Hanna Bekker vom Rath Frankfurt
Liebe, grüssen Sie mir Ihr ganzes liebes, blaues Haus u. alle seine Einwohner, auch den Herrn Paul nicht zu vergessen, Immer Ihre alte Kerkovi
Ida Kerkovius, Brief um 1926 (Auszug)
Liebe, verehrte gnädige Frau: Inzwischen ist es Mitte Juni geworden und drückend in dem Berliner Atelier unter dem Dach. Darum erlaube ich mir die höfliche Anfrage, ob in Bälde die Möglichkeit bestünde, daß wir in Ihr Häuslein in Hofheim übersiedeln könnten für einige Zeit.
Ludwig Meidner, Brief 14.6.1926 (Auszug)
Hanna, mein lieber Freund! … In meinen Gedanken oft bin ich bei Ihnen, in Hofheim, in Ihrer rotes Zimmer, in Ihrem Atelier und bei Ihnen persönlich.
Alexej Jawlensky, Brief Juli 1930 (Auszug)
Meine liebe verehrte gnädige Frau, … Ein grosses Bild 2 Figuren, 2 Frauen in Taunuslandschaft. Sie sehen, ich bin nicht unbeeindruckt nach Hause gefahren. Wie sollte es auch anders sein. Im Gegenteil! Ein grosser voller Klang ist in mir, aufgebrochen im rechten Augenblick, der will nun Gestalt werden.
Ernst Wilhelm Nay, Brief 3.4.1939 (Auszug)
Liebe verehrte Frau Bekker vom Rath, … Immer noch zehre ich von den Nächten in Ihrem Roten Zimmer, gebannt von den Booten SRs. Dieses Bild hat sich mir geheimnisvoll eingeprägt. Es gibt doch Kunst!
HAP Grieshaber, Malbrief 25.1.1954 (Auszug)
Liebste Frau Bekker … Augenblicklich denke ich so intensiv an Sie, dass ich das Brünnchen in Ihrem Garten rieseln höre, die Rotbuche rauschen und eine Ecke leuchtenden roten Mohns sich hervordrängen sehe aus allem dem anderen Blumengepränge. Niemals habe ich mehr so einen schönen Garten gesehen.
Else Meidner, Brief 20.4.1949 (Auszug)
Meine liebe Hanna, … Wir möchten Dich nun fragen, ob wir dann den 1. Dezember in Deinem Haus verleben dürfen. Es wäre sehr lieb von Dir – ausweichen aus Berlin müssen wir ja wohl. … Viele liebe Grüße, Deine Emy
Emy Schmidt-Rottluff, Brief an Hanna Bekker,16.8.1964 (Auszug – es geht um den 80. Geburtstag von Karl Schmidt-Rottluff)
Liebe Frau Bekker vom Rath! Ihr Bild ist auf der Reise! … Ich freue mich, dass mein „Vorfrühling in Hofheim“ nun Ihnen gehört. – Das waren herrliche Wochen in Ihrem Haus, damals im Februar 1968. Es war dunkel im Taunus, manchmal noch Schneewolken und eisige Luft, der Garten, die Rosenlaube noch durchsichtig, aber die Erde bereitete sich vor. Abends dann die Gespräche mit Ihnen bei einem guten Ballantine …
Klaus Gesche, Brief 18.5.1970 (Auszug)
Der Künstlerkreis des Blauen Hauses ist Thema der Dauerausstellung Kunst im Stadtmuseum Hofheim.